Der botanische Garten von Pattaya

Bunte Blumenvielfalt oder ist es doch eher Jurassic Park? :-D

Der Nong Nooch Tropical Botanical Garden in Pattaya ist ein 500 Hektar großer botanischer Garten, der nicht nur durch seine Vielfalt an Pflanzen zur Touristenattraktion geworden ist. Es gibt außerdem Restaurants, Cafes und Foodcourts aber auch einen kleinen Zoo, Elefantenshows und auch ein Hotel mit einem Pool.

Hier kann man sich also nicht nur an der Schönheit tropischer Pflanzen erfreuen sondern auch noch zahlreiche Skulpturen bestaunen oder auch religiöse Zeremonien miterleben, eine Massage erhalten oder sich von den Shows unterhalten lassen. Es ist somit nicht "einfach nur" ein botanischer Garten sondern eher eine riesige Anlage, voller Erlebnisse und Entdeckungen.

Der botanische Garten von Pattaya liegt etwas außerhalb, weshalb es mal schwierig sein kann, ein Taxi oder ein Grab für die Rückfahrt zu bekommen. Obwohl es eine Touristenattraktion ist, verirren sich die Taxen nur selten in diese Gegend, da sich halt sonst nicht viel um den riesigen Garten herum befindet. Aber mit etwas Geduld und Wartezeit kommt man schon wieder zurück nach Hause.

Wer keine Lust zu lesen hat, kann sich auch einfach unser Video ansehen. Oder eben beides :-D

Auf dem Weg in den botanischen Garten, los gehts!

Wir hatten uns entschieden, diesmal auch ein Taxi zu nehmen statt wie sonst mit unserem Roller zu fahren. Da der botanische Garten relativ weit außerhalb liegt und von uns ca. 45 Minuten entfernt ist, wollten wir einfach entspannt dorthin kommen. Mit dem Roller hatten wir ja schon häufiger Schwierigkeiten, weil wie die Highways nicht befahren dürfen, etc. Aber es war gar nicht so einfach, ein Taxi zu bekommen. Wir haben es über die Bolt App versucht, da diese in Pattaya besser funktioniert als Grab.

Obwohl die Fahrer ja vorher sehen, wo unsere Fahrt hingehen soll und sie die Buchung auch annehmen müssen, wurde uns dann von zwei Fahrern gesagt, sie würden nicht so weit fahren. Wir sollten das doppelte des Bolt-Preises zahlen, also sind wir wieder ausgestiegen. Der zweite Fahrer hat dann nach etwas Hin und Her schließlich eingewilligt, uns für 300 Baht (ca. 100 Baht mehr als angegeben) zum botanischen Garten zu bringen. Das war für uns auch in Ordnung obwohl es eigentlich auch nicht richtig ist, dass die Fahrer eine Fahrt annehmen und dann einen erhöhten Preis von den Fahrgästen verlangen.

Wir waren dann aber sehr froh, mit dem Auto zu fahren, da es echt eine lange Strecke war. Vom Highway hinunter dachten wir auch, wir wären schon am botanischen Garten angekommen. Überall waren schon schön hergerichtete und gerade geschnittene Hecken, Bäume und Skulpturen aus den grünen Gewächsen. Aber von dort an sind wir dann noch einmal 5 - 8 Minuten gefahren, bis wir schließlich den wirklich enorm riesigen Parkplatz des botanischen Garten erreichten. Dort waren nur wenige Autos und der gigantische Platz wirkte irgendwie fehlplatziert.

Normalerweise ist dieser Parkplatz wohl voller Autos, Roller und auch Busse. Aber durch Corona, die fehlenden Touristen und und und ist eben auch ein solcher Ort sehr leer und etwas ausgestorben. Aber der botanische Garten hat immer noch geöffnet und ich muss sagen, es hat auch einen Vorteil, wenn nur wenige Besucher da sind. So muss man nicht durch überfüllte Wege laufen und kann sich alles in Ruhe und für sich anschauen und genießen. Ein Vorteil, den ich sehr zu schätzen weiß.

Der botanische Garten - ein erster Eindruck:

Die Eingangshalle des Gartens ist genau so riesig und gigantisch, wie schon der Parkplatz. Hier gibt es auch ein paar Buden mit Kaffee, Donuts, Kleinigkeiten zu essen und selbstverständlich Souvenirs. Außerdem gibt es hier Dinosaurierfiguren, die anfangen Geräusche zu machen und sich zu bewegen, wenn man daran vorbei geht. Was genau Dinosaurier aber mit dem botanischen Garten zu tun haben, ist mir immer noch nicht ganz klar. Aber dazu später auch etwas mehr.

Der Eintritt beträgt 500 Baht pro Person, also ca. 13 € und es lohnt sich definitiv! Schon von außen ist zu erkennen, dass es sich hier um eine gigantische Anlage handelt. Hier sind die 500 Baht Eintritt durchaus gerechtfertigt, ganz im Gegensatz zu dem Sanctuary of Truth Tempel. Nachdem man die Tickets erhalten hat, geht es durch eine Art Tunnel - in dem man von allen Seiten desinfiziert wird - und schließlich durch ein Drehkreuz in den botanischen Garten.

Und wow - schon wenige Meter nach dem Betreten des Gartens wird man von einer großen Fläche voller Kakteen geflasht. Wirklich, ich habe noch nie so viel verschiedene Kakteen an einer Stelle gesehen. Diese sind nicht nur durch die hohe Anzahl so beeindruckend sondern auch durch die kreative Gestaltung. Es gibt extra Beete, die individuell gestaltet und dargestellt sind. Es ist wirklich faszinierend, sich hier umzusehen und man weiß auch gar nicht so genau, wo man als erstes hinsehen soll.

So schön der botanische Garten auch sein mag, Tierquälerei geht gar nicht!

In den ersten Minuten unseres Besuchs waren wir einfach nur beeindruckt von der tollen Gestaltung des Gartens. Die Kakteen aber auch die ganzen grünen Pflanzen und einfach alles ist wunderschön und lässt einen staunen. Als wir dann noch Elefanten entdecken, ist meine Freude groß. Wir sind sofort zu ihnen hin und ich wurde direkt von einem Mitarbeiter vor zwei Elefanten positioniert, um ein Foto zu machen. Etwas überrascht habe ich mitgemacht und so sind auch ein paar eigentlich sehr schöne und coole Fotos von mir und den zwei Elefanten entstanden.

Leider musste ich direkt nach den Fotos feststellen, dass die Elefanten hier alles andere als artgerecht gehalten werden. Sie befinden sich zwar in einem recht großen Gehege mit Überdachung - was ja auch schon fragwürdig ist - aber dann sind sie auch noch alle angekettet, haben Sattel und werden von den Mitarbeitern mit harten, spitzen Knüppeln geschlagen. Die Tiere werden durch Gewalt eingeschüchtert und so zu Kunststücken gezwungen. Etwas, das absolut gar nicht geht! Tiere sollten nicht gequält werden, um Geld mit ihnen zu machen. Es ist einfach unfassbar traurig, wie die Menschen hier mit diesen beeindruckenden, lieben Geschöpfen umgehen.

Ein richtiges Trauerspiel, welches sich hier abspielt. Man sieht den Elefanten nach kurzer Betrachtung an, dass sie sich alles andere als wohl fühlen. Sie wanken ununterbrochen auf der Stelle hin und her, weil sie sich eben keinen Meter bewegen können und werden dann - obwohl sie nicht einmal etwas falsch gemacht haben - von den Mitarbeitern geschlagen. Manche haben auch Wunden auf der Stirn, die ihnen wohl während des Elefantenreitens mit Touristen zugefügt wurden. So schön der botanische Garten auch sein mag, dass hier Elefanten gequält werden, lassen diesen Ort in einem ganz anderen Licht erscheinen. Hierfür sollte man eigentlich kein Geld bezahlen. Leider wussten wir das vorher nicht, sonst wären wir niemals hierher gefahren.

Herzlich willkommen in Jurassic Park!

Da wir jetzt aber schon einmal hier waren, wollten wir uns noch den restlichen botanischen Garten ansehen. Ein wenig weiter, fallen uns immer wieder große Skulpturen von verschiedenen Dinosaurier auf. Diese sind überall auf dem gesamten Gelände verteilt. Es hat etwas von Jurassic Park, wenn man hier entlang spaziert. Es gibt übrigens auch die Möglichkeit, für zusätzliche 150 Baht/Person mit einem Sightseeingbus eine Rundfahrt über das gesamte Gelände zu machen. Wir wollten aber lieber zu Fuß alles erkunden. Auch wenn es teilweise einfach enorm heiß war :-D

Es gibt auch nicht nur Dinosaurierfiguren. Es sind viele verschiedene Tiere, von Lemuren über Zebras, Dalmatiner, Käfer, Affen, Krokodile und und und. Immer wenn man dachte, es wäre vielleicht doch ein echtes Tier war es beim Näherkommen dann doch nur eine Skulptur. Irgendwie ganz cool aber auch etwas merkwürdig. Es wirkt manchmal ein bisschen, als würde der Fokus auf den Figuren und ganz besonders den Dinosauriern und nicht der Botanik liegen. Zwar gibt es auch Bereiche wo überwiegend die Pflanzen im Vordergrund stehen aber auch dort befinden sich immer wieder Skulpturen zwischen den Pflanzen.

Es gibt sogar einen ganzen Bereich voll mit allen möglichen Dinosaurierarten. Manche haben vermutlich sogar die Originalgröße. Das ist schon ziemlich beeindruckend und vor allem Kinder werden hier auch ihre Freude haben. Oder auch Erwachsene, die sich immer noch für diese Urzeitgeschöpfe begeistern. Ich muss sagen, ich hatte mehr eine Vielfalt an Pflanzen, Blumen und Bäumen erwartet statt diese Jurassic Park Welt. Aber ist es ja trotzdem sehr cool und auch irgendwie interessant. Marc kann so ziemlich jeden Dinosaurier benennen, was mich wiederum dann sehr beeindruckt hat.

Restaurants, Shows, Foodcourts und ein kleiner Zoo?

Es gibt auch ein paar Restaurants, Cafes und Foodcourts. Allerdings sind die Foodcourts auch hier im botanischen Garten eher leer und verlassen. Ein paar vereinzelte Buden haben geöffnet aber wirklich einladend wirkt es durch die lieblose Gestaltung nicht. Bei den Restaurants ist es ähnlich. Einige Restaurants haben sogar komplett geschlossen, andere nur zum Teil geöffnet. In der Nähe des Eingangs gibt es ein nettes, kleines Cafe aber von hier muss man sich dann leider die Quälerei der Elefanten ansehen. Alles in allem ist die Essens- und Getränkeauswahl im botanischen Garten eher dürftig. Wir haben nur einen Kaffee getrunken und ich hab mir einen kleinen Snack geholt - richtig wollten wir hier dann doch nicht essen.

Der kleine Zoo von dem am Eingang und auch auf der Webseite die Rede ist, ist meiner Meinung nach nicht wirklich als Zoo zu bezeichnen. Außer natürlich, man zählt die zahlreichen Skulpturen und Figuren der verschiedenen Tiere mit. Wenn man bei einem Zoo aber von lebenden Tieren ausgeht, beschränkt es sich hier auf ein paar Ziegen, die man über den Zaun hinweg beobachten kann. So wie es scheint, konnte man früher einmal auf die Wiese und so zu den Ziegen, aber das ist heute auch nicht mehr gestattet. Und das war es dann aber auch schon mit dem Zoo. Zumindest haben wir - abgesehen von den Elefanten und den Ziegen - keine weiteren lebendigen Tiere entdeckt.

Wir haben aber noch etwas ganz anderes im botanischen Garten entdeckt: eine Autoausstellung! Wie die dahin gekommen ist und wie Autos und Botanik zusammenpassen, wird wohl ein Rätsel bleiben aber hey, was solls. Mitten zwischen den Pflanzen befindet sich eine Halle mit alten, teuren oder einfach außergewöhnlichen Fahrzeugen. Hier ist auch für jeden Geschmack etwas dabei und selbst wenn man kein Autofan ist, kann man sich hier zumindest ein paar Minuten abkühlen, bevor es wieder raus zu der Hitze und der Botanik geht. Wir haben dort eine kurze Runde gedreht aber das hat dann auch schon gereicht :-D

Tropische Hitze, ein Steingarten und ein See...

Eine kleine Abkühlung tut bei einer Außentemperatur von 25 Grad und praller Mittagssonne schon sehr gut. Danach kann man dann wieder motiviert die Weiten des Gartens erkunden. So sind wir dann auch über eine der vielen Brücken zu dem Steingarten gelangt. Dieser liegt direkt an einem See und ist auch wirklich sehr interessant anzusehen. Es ist ein tolles, sehr schönes Bild, wenn man sich die Steine und im Hintergrund den großen See ansieht. Man kann sogar um den See herumwandern - was wir jetzt aufgrund der Hitze nicht getan haben - und auch durch die Steinformationen selbst spazieren.

Hier gibt es auf jeden Fall einige coole Fotos und die Aussicht auf den See ist auch wirklich großartig. Ich finde ja sowieso, das Wasser - egal ob See, Meer, Fluss oder auch Brunnen - immer einen tollen Anblick bietet. Ich könnte mir so etwas stundenlang einfach nur ansehen. Aber mit der Hitze haben wir es dann nur ein paar Minuten ausgehalten, bevor wir uns wieder ein schattiges Plätzchen gesucht haben. So langsam verstehen wir auch, warum es diese Rundfahrten in den Sightseeingbussen gibt. Der botanische Garten ist einfach riesig und zu Fuß ist das schon eine ziemliche Herausforderung.

Daher haben wir dann auch einige Bereich, wie beispielsweise die Wasserpflanzen, ausgelassen und sind in aller Ruhe wieder in Richtung des Ausgangs spaziert. Aber auch, wenn wir nicht alles gesehen haben, war es ein sehr beeindruckender Besuch. Abgesehen von den armen Elefanten, die brutal gehalten, geschlagen und gequält werden, ist der botanische Garten eigentlich sehr schön. Gegen Ende mussten wir dann noch mit ansehen, wie ein Elefant eine Familie auf dem Rücken durch die Hitze tragen musste. Und natürlich saß auch jemand mit einem spitzen Knüppel auf seinem Kopf, um ihn durch Schläge zu steuern. Ein absolutes Unding, das ein solcher Missbrauch mit den Tieren betrieben wird. So schön der Garten auch sein mag, das macht leider alles positive zu Nichte.