Dreamscape

Eine Virtual Reality Erfahrung, wie man sie nur selten erlebt.

Virtual Reality oder kurz VR findet man mittlerweile überall. Sei es eine einfache VR Brille, um das Handy hineinzulegen oder auch die komplexere Version für Games im eigenen Wohnzimmer. Aber nicht nur zuhause oder im eigenen Besitz hat sich die VR-Welt fest etabliert. Ebenso - oder sogar vorne mit dabei - sind die vielen Möglichkeiten, eine Virtual Reality Erfahrung in geführten Attraktionen, Kinos oder Führungen etc. zu erleben.

In Dubai gibt es ja wirklich alles. Wasserfälle, Eishallen, Freizeitparks und Aquarien in Malls. Eigene Skihallen mit echten Pinguinen (ebenfalls in einer Mall), riesige Kinos und den tiefsten Swimmingpool der Welt. Warum sollte in Dubai also eine einmalige VR-Erfahrung fehlen? Das Dreamscape in der Mall of the Emirates ist eine wirklich geniale VR-Erfahrung.

Für mich war es tatsächlich der erste richtige Kontakt zu Virtual Reality. Ich hatte zwar schonmal eine dieser Brillen auf, in welche man das Handy rein legt und dann mit Hilfe entsprechender Apps eine Art virtueller Realität erleben, beziehungsweise eher anschauen kann. Aber im Vergleich zum Dreamscape war das absolut nichts und eher, als würde ich einen 3D Film auf dem Handy ansehen.

Das Dreamscape in der Mall of the Emirates

Eigentlich wollten Marc und ich uns nur die Mall of the Emirates ansehen und anschließend ins Kino gehen. Als wir am Kino ankamen, waren allerdings schon alle Filme, die uns interessieren, ausgebucht. Auf unserem weiteren Weg durch die Mall sind wir schließlich am Dreamscape vorbei gekommen. Ich dachte zuerst, es wäre eine Art kleines 3D oder auch 4D Kino.

Bei genauerer Betrachtung und schließlich auch einer Erklärung vom Personal haben wir gemerkt, dass es hier eine Art interaktives VR-Kino gibt. Ich weiß nicht wirklich, wie man das nennt aber ich erkläre gleich noch, wie es dann abgelaufen ist. Ich glaube, so kann man sich am besten ein Bild hiervon machen.

Zunächst gibt es bei Dreamscape zurzeit drei mögliche Szenarien:

  • Dreamworks Dragon, bei welcher man in die Welt der Drachenzähmer eintaucht und auf einer Rettungsmission in eine neue Welt, eigene Flügel erhält.
  • Alien Zoo. Hier unternimmt man einen Ausflug in die wilde Welt der Dinosaurier und Aliens und lernt neue Spezies kennen.
  • The Blu - Deep Rescue. Eine Reise in die Wunder der Unterwasserwelt mit dem Ziel, eine Walfamilie zu retten.

Wir haben uns für "The Blu" entschieden. Die tiefen des Ozean und die gesamte Unterwasserwelt sind einfach magisch. Ich war leider noch nie tauchen oder schnorcheln aber es ist schon lange mein Traum, diese schwerelose Welt einmal selbst zu erkunden. Auch wenn es hier nur eine virtuelle Unterwasserwelt ist, finde ich die Vorstellung dennoch aufregend und faszinierend.

Wie es funktioniert

Die Tickets kauft man vor Ort. Hierfür stehe Touchpads zur Verfügung, auf welchen man die Zeit, die "Show" und die Anzahl der Tickets auswählen kann. Nach erfolgreicher Buchung hat man außerdem die Option, sich einen eigenen Charakter für das VR-Erlebnis auszuwählen. Wir haben einfach den ersten Charakter gewählt, der uns angezeigt wurde.

Um die Ecke gelangt man in einen Vorraum, der ein wenig wie ein Kino wirkt. Es gibt eine Theke, an welcher man Snacks und Getränke kaufen kann sowie diverse kleine Tische, Stühle und Bänke. Dort wird man vom freundlichen Personal gebeten, Platz zu nehmen bis man zur gebuchten VR-Show aufgerufen wird. Die nächsten "Shows" werden immer wieder aktualisiert an einer Tafel angezeigt.

Zur gebuchten Zeit wird man schließlich von einem Guide aufgerufen und in einen kleinen Raum geführt. Wir hatten richtig Glück, da nur Marc und ich zu dieser Zeit gebucht hatten. So konnten wir diese Erfahrung ungestört genießen.

Der Raum in den uns der Guide führte, ähnelt einem U-Boot. Es gibt 6 Sitzplätze, die jeweils mit einem Unterwasser-Jetpack und einer Maske ausgestattet sind. Diese Ausstattung sorgt noch einmal mehr für ein realeres Unterwassererlebnis.

Der Guide erklärt uns, wie wir die Sensoren für die virtuelle Realität anlegen sollen. Es sind kleine viereckige Sensoren, die mit einer Schlaufe mittig der Füße und an den Händen befestigt werden. Das Jetpack wird wie ein Rucksack auf den Rücken geschnallt und mit der Maske samt Brille und Headset in der Hand werden wir in den nächsten Raum geführt.

Es handelt sich um einen rundlich angelegten Raum mit Metallgeländern am Rand und in der Mitte. Viel mehr ist hier noch nicht zu erkennen. Jetzt noch die Brille, Maske und das Headset an und schon beginnt die Show.

The Blu - Deep Rescue

Der bisher so unscheinbare Raum verwandelt sich von der einen auf die anderen Sekunde in die Schaltzentrale einer Meeresforschungsstation. Marc trägt jetzt - genau wie ich - einen voll ausgestatteten Taucheranzug. Es ist schon faszinierend, wenn man an sich selbst herunterschaut und nicht mehr die eigene Kleidung trägt.

Durch die Sensoren wirkt das ganze Szenario sehr echt. Bewege ich meinen Arm, bewegt sich auch mein Arm im Taucheranzug. Nur die Finger bewegen sich nicht mit, was schon etwas verwirrend ist. Die Bewegungen des Körpers sind entsprechend angepasst. Dies fehlt halt leider bei den Fingern, was aber nicht weiter schlimm ist.

Über die Kopfhörer werden wir angeleitet den Fußspuren auf dem Boden zu folgen. Man geht um das Metallgeländer herum und befindet sich nun auf einer runden Metallplattform. Wir werden gebeten, zu bestätigen das alles in Ordnung ist und plötzlich beginnt die Plattform zu ruckeln.

Wir werden ins Meer hinab gelassen. Die Luftblasen steigen beim Eintauchen in das Wasser auf und schon nach kurzem tummeln sich viele bunte Fische aber auch Seelöwen und Quallen um uns herum. Je tiefer wir kommen desto dunkler wird es. Mit einem weiteren Ruckeln stoppt die Plattform und wir befinden uns am Boden der Forschungsstation.

Da es dort sehr dunkel ist, schalten sich automatisch die Lampen an unseren Händen ein. Mit diesen können wir nun die Umgebung beleuchten. Es schwimmen Haie, Schildkröten und viele andere Meeresbewohner in der Dunkelheit um uns herum. So nah, dass man sie fast berühren könnte.

Kurz darauf steigen wir auf eine Art Unterwasser Jetski, den wir nun durch die tiefen des Ozeans steuern sollen. Man steht tatsächlich an einem Lenkrand und wenn man dieses nach links oder rechts bewegt, wird diese Bewegung auch entsprechend in der virtuellen Realität ausgeführt. Von vorne oder der Seite wird einem Wind entgegen geblasen, sodass sich diese Unterwassertour sehr echt anfühlt.

Ich dachte die ganze Zeit, dass ich auch die Höhe des Jetskis steuere und habe mich sehr bemüht, den Felsen oder Haien im Wasser nicht zu nahe zu kommen. Wie ich später festgestellt habe, konnte ich nur leicht nach links oder rechts steuern und die eigentliche Route war bereits vorgegeben. Also habe ich mich umsonst gestresst, keinen Unfall zu bauen. Na toll :-D Aber das zeigt ja auch, wie real diese Welt doch wirkt.

Schließlich steuern wir auf ein Walbaby zu, welches in den Tauen eines Schiffes gefangen ist. Wir sollen versuchen, dieses zu befreien und es gelingt uns. Nun schwimmen wir gemeinsam mit der wieder vereinten Walfamilie durchs Meer bis wir schließlich die Oberfläche erreichen. Hier endet die Sequenz und wir werden gebeten, den Fußabdrücken zu folgen.

Das wars auch schon. Die Helme ausgezogen und man befindet sich wieder in dem unscheinbaren Raum. Durch die Tür hindurch in das nachgebaute U-Boot und die Sensoren entfernt. So schnell ist man von einer magischen Unterwasserwelt wieder in einer Mall in Dubai.

Fazit

Es lohnt sich! Besonders, wenn man noch keine Erfahrung mit virtueller Realität gemacht hat, ist das Dreamscape eine geniale und einmalige Erfahrung. Aber selbst für erfahrene VR-Kenner bietet sich hier ein seltenes Erlebnis. Durch weitere Effekte wie das Ruckeln des Bodens, der Wind im Gesicht und auch aufgrund der Schwere des Jetpacks wird man in eine andere Welt versetzt, die mehr als real wirkt.

Bei der Nutzung von VR zuhause oder generell, hört man immer wieder von der sogenannten "Motion Sickness". Diese Übelkeit entsteht, wenn man sich in der virtuellen Realität bewegt aber in der Wirklichkeit nicht. So wird dem Hirn eine Bewegung vorgegaukelt, die nicht mit der Realität überein stimmt, weshalb einem schlagartig übel wird.

Dies ist hier nicht der Fall, da alle Bewegungen in Echtzeit in die virtuelle Realität kopiert werden. So stimmen die vorgegaukelten Bewegungen mit den realen überein und eine Übelkeit wird vorgebeugt. Als wir das Dreamscape wieder verlassen haben, war mir dennoch ein wenig übel aber die Übelkeit war nach ein paar Minuten wieder verschwunden.

Wir haben ja nur das Szenario "The Blu" erlebt, waren aber so begeistert, dass wir überlegen auch die anderen beiden bei Gelegenheit zu erkunden. Auch wenn es nur ein kurzer Moment ist, man taucht in eine vollkommen neue und andere Welt ein. Und alleine diese Erfahrung ist es wert. Knapp 30€ für uns beide sind bei einem solch vielseitigen Erlebnis auch vollkommen in Ordnung.

Dreamscape, du hast uns überzeugt. Wir kommen wieder!